Dies ist die deutschland-spezifische Seite des globalen Transgenderressourcenregisters (GTRR).
Juristische Situation
Seit kurzem ist es möglich, Vornamen und Geschlecht mit dem Selbstbestimmungsgesetz zu ändern. Dazu musst du dich 6 Monate vorab beim Standesamt anmelden, und kannst dann deine Vornamen und dein Geschlecht juristisch ändern lassen.
Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität bietet für knapp 20€ einen sogenannten Ergänzungsausweis an. Dieser wird an deinen normalen Personalausweis gebunden und ist vom Innenministerium sowie diversen Behörden und Krankenkassen anerkannt. Er kann sinnvoll sein, wenn du noch keine juristische Namens- und Personenstandsänderung erreicht hast, oder diese nicht erreichen kannst oder willst. Weitere Informationen.
Krankenkassen
Hormontherapie
Hormone sind normale verschreibungspflichtige Medikamente. Hier brauchst du keine spezielle Zustimmung der Krankenkasse ‒ es reicht ein Indikationsschreiben einem*r Psycholog*in oder einer*s Psychiaterin*s, mit dem du dann eine*n Endokrinolog*in oder eine*n Gynäkolog*in aufsuchst.
Das Vorgehen um Hormontherapie zu erhalten ist normalerweise wie folgt:
- Psychotherapie anfangen
- Indikationsschreiben von Therapieperson erhalten (einige machen das schon beim ersten Termin, dann ist keine längerfristige Therapie nötig)
- Überweisung zu Endokrinolog*in von Arztperson abholen
- Termin bei Endokrinolog*in ausmachen und wahrnehmen
Einige Gynäkologis und Hausärztis bieten auch Hormontherapie an, dann brauchst du keine Überweisung. In seltenen Fällen wird auch keine Indikation benötigt, dann kannst du die ersten beiden Schritte überspringen.
Hier ist noch eine Auflistung von genaueren Informationen:
- Detailliertere Informationen auf r/germantrans.
- Hier sind Beispiele von Indikationsschreiben. (Backup 1 Backup 2)
Chirurgische Eingriffe
Chirurgische Eingriffe dagegen sind deutlich schwieriger zu erhalten. Hier gelten die Richtlinien des MDS (Spitzenverband medizinischer Dienst der gesetzlichen Krankenkassen). Die DGTI hat eine Stellungnahme der DGTI zu den derzeitigen Richtlinien verfasst.
Haarentfernung
Haarentfernungen gelten auch als chirurgische Eingriffe und müssen von Dermatolog*innen oder Gynäkolog*innen durchgeführt werden um von der Krankenkasse übernommen zu werden. Viele Ärtz*innen bieten Haarentfernung jedoch nur als private Leistung an.
Systemversagen
Sollte es aber keine Möglichkeit geben, sich Chirurgische Eingriffe über die Krankenkasse finanzieren zu lassen, so gilt dies als Systemversagen und die Krankenkasse ist dann auch für die eigentlich private Leistung zahlungspflichtig, sofern die vom MDS vorgegebenen Voraussetzungen für chirurgische Eingriffe erfüllt sind. Mehr dazu beim Bundesverband Trans*.
Penis-Hoden-Epithesen
Du suchst nach von der Krankenkasse finanzierten Penis-Hoden-Epithesen ("Packern")? Diese gibt es beim Institut für Epithetik.
- BKK firmus: Hier hat in mindestens einem Fall die Namens- und Geschlechtsänderung auf der Krankenkassenkarte mithilfe eines Ergänzungsausweises sowie die Beantragung der Bezahlung einer Haarentfernung funktioniert.
- Techniker Krankenkasse: Bei transgender Personen sehr unbeliebt. Lehnt Änderungen auf der Krankenkassenkarte sowie die Bezahlung von Eingriffen häufig ab.
Support-Gruppen und -Ressourcen
- Bundesverband Trans*
- Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität
- Gynformation: Führt ein Verzeichnis mit unter anderem Gynäkolog*innen und Endokrinolog*innen.
- Queermed Deutschland: Ein Verzeichnis für queerfreundliche und sensibilisierte Ärzt*innen & Therapeut*innen.
- Trans*DB: Eine Deutschland-spezifische Suchmaschine für Personen und Organisationen ähnlich jenem im GTRR.
- TransMann e.V.: Bietet an verschiedenen Standorten regionale Gruppen für transmaskuline Personen und andere Interessierte am Thema Transmaskulinität an.
- VLSP: Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie e.V.
Für Bundesland-spezifische Informationen bitte aus dieser Liste auswählen: